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Schmuckfarben
Schmuckfarben sind definierte und standardisierte Farben, die von den Farbherstellern gemischt und geliefert werden können, bzw. nach bekannten Rezepten aus wenigen Grundfarben, Schwarz und Weiß gemischt werden können. Sie werden für farbige Arbeiten (keine Farbbilder) eingesetzt. Da sie standardisiert sind, können, außer durch unterschiedliche Farbtöne des Papieres und unterschiedliche Schichtdicke der Farbe, kaum Farbschwankungen auftreten, auch wenn die Aufträge an verschiedene Druckereien vergeben werden.
In Deutschland ist das HKS-Farbsystem mit etwa 80 verschiedenen Farbtönen (11 Grundfarben) in den Druckereien am gebräuchlichsten, international das Pantone-Farbsystem mit über 1000 verschiedenen Farbtönen (14 Grundfarben).
Die Farbrezepturen sind verschiedenen Bedruckstoffen und Druckverfahren angepaßt, so dass es z. B. HKS K (Kunstdruckpapier) oder Pantone C (coated) für gestrichenes Papier bzw. HKS N (Naturpapier) oder Pantone U (uncoated) für ungestrichenes Papier gibt.
Die Verwendung von Schmuckfarben hat folgende Vorteile:
- standardisiert, daher Farbabsprachen am Telefon möglich, gleicher Farbton bei verschiedenen Druckereien, keine Farbunterschiede durch verschiedene Farbseparationsverfahren
- weniger Druckgänge
- einige Schmuckfarben lassen sich nicht aus CMYK-Farben ermischen
- anhand von Farbmusterbüchern kann dem Kunden vorher gezeigt werden, wie ein Farbton wirkt (Ansicht am Monitor bzw. auf dem Ausdruck eines Tintenstrahldruckers weichen oft sehr weit von der im Druck erzeugten Farbe ab)
HKS-Farbmusterfächer
Viele Computeranwender sind der Meinung, dass in den Druckereien alle Farben im Vierfarb-Offsetdruck gedruckt werden, was man daran merkt, dass mehrfarbige Drucksachen von Kunden aus Unwissenheit mit Skalenfarben (aus CMYK gemischte Farben) angelegt werden. Tatsache ist, dass die meisten Drucksachen, in denen Farbe verwendet wird und die keine farbigen Bilder enthalten sind, mit Schmuckfarben gedruckt werden. Hochwertige Drucke mit Bildern, in denen eine Farbe ständig konstant gehalten werden muss (z. B. Hausfarbe von Kosmetikartikeln auf einer Verpackung mit Foto) werden in CMYK-Skalenfarben + Schmuckfarbe(n) gedruckt, wobei für das Foto die Skalenfarben und für die Hausfarben des Herstellers die Schmuckfarben verwendet werden.
TIPPS:
- Wenn Sie in einem Dokument Schmuckfarben verwenden, achten Sie darauf, dass nur diese ausgesuchten Schmuckfarben in dem Grafiken und Texten verwendet werden (jede verwendete Schmuckfarbe bedeutet einen Druckgang bzw. ein zusätzliches Farbwerk in der Druckmaschine und eine weitere Druckplatte, also Kosten).
- Vergessen Sie, was Ihnen Ihr Monitor zeigt - gedruckt sehen die Farben wie auf dem Farbfächer aus.
- Unterstützt Ihr Zeichen- oder DTP-Programm ein spezielles Schmuckfarbensystem (z. B. HKS) nicht, können Sie die Schmuckfarben in einem anderem System anlegen (z. B. Pantone). Da die Ansicht auf dem Monitor sowieso nicht mit dem Druck übereinstimmt und da jede Farbe extra auf einem Film separiert wird, kann man die Farben einfach beim Druck austauschen. So kann z. B. Rot durch Blau ersetzt werden, man muss nur der Druckerei mitteilen (schriftlich), was mit welcher Schmuckfarbe gedruckt werden soll.
- Unterstützt Ihr Zeichen- oder DTP-Programm gar kein Schmuckfarbensystem, können Sie die Schmuckfarben als in Cyan, Magenta, Gelb oder Schwarz anlegen. Ansonsten gilt das im vorigen Punkt gesagte.
- Farbverläufe von Schmuckfarben sollten Sie so anlegen, daß die Schmuckfarbe z. B. von 100 % nach 0% verläuft, Verläufe von Schmuckfarben gegen Weiß bzw. eine andere Farbe bereiten bei der Ausgabe oft Probleme.
- Bedenken Sie beim Abspeichern oder Exportieren des Dokumentes, dass nur wenige Dateiformate Schmuckfarben unterstützen (derzeit programmunabhängig nur EPS-, DCS- und PDF-Format).
- Nur die reichliche Hälfte der Schmuckfarben lässt sich mit dem CMYK-Farbsystem wiedergeben, die anderen liegen außerhalb des CMYK-Farbraumes. So lassen sich z.B. Gold, Silber, leuchtendes Orange, leuchtendes Grün oder leuchtendes Blau nicht durch CMYK-Skalenfarben erzeugen, sondern müssen extra als Schmuckfarbe gedruckt werden. Das hat zur Folge, dass bei Drucksachen, die vierfarbig gedruckt werden, die Schmuckfarben zusätzlich gedruckt werden bzw. z. T. recht große Abweichungen in Kauf genommen werden müssen.
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